Mainzer Vorträge: Band 17
Preußen und Bayern am Rhein
Prof. Dr. Franz J. Felten (Hg.)
Das moderne Landeswappen von Rheinland-Pfalz (wie auch das des Saarlandes) lässt nicht erkennen, dass wesentliche Teile dieses Landes bis ins 20. Jahrhundert preußisch oder bayerisch waren. Nur dem Kenner erschließt sich, dass der pfälzische Löwe (in beiden Fällen) die Verbindung herstellt. Bewusst knöpfte man nach 1945 bei der Gestaltung der Wappen an die Territorien vor dem Untergang des Alten Reiches und nicht an die Verhältnisse des 19. und 20. Jahrhunderts an: Folge der Hasslieben am Rhein, wie Michael Kißener seinen Beitrag überschrieben hat?
Die Autoren greifen weit in die Vergangenheit zurück, um zu zeigen, wie im Mittelalter Bayern an die Pfalz kam, ehe es im 19. Jahrhundert umgekehrt war, erinnern aber auch an die Wittelsbacher Kurfürsten-Erzbischöfe in Köln und Mainz und zeigen, warum und wie die Preußen nach Mainz kamen. Unterschiedliche Aspekte der jeweiligen Beziehungen werden betrachtet, so neben der historischen Entwicklung und den dynastischen Verflechtungen auch das architektonische Erbe Preußens am Rhein allgemein sowie die preußische Landesfestung Koblenz im Besonderen.
Aus dem Inhalt
- Franz J. Felten: Einführung zu „Preußen und Bayern am Rhein“ mit Annotationen zu Geschichte und Beziehungsgeschichten an Rhein, Mosel und Saar
- Michael Kißener: Hasslieben am Rhein. Vergleichende Beobachtungen zur bayerischen und preußischen Präsenz im 19. und 20. Jahrhundert
- Bernd Schneidmüller: Wie die rheinische Pfalz an die Wittelsbacher fiel
- Josef Johannes Schmid: Wittelsbacher als geistliche Fürsten am Rhein in der Frühen Neuzeit – dynastische Ambitionen, europäische Politik und kulturelles Erbe
- Heinz Duchhardt: Eine problematische Annäherung – Preußen und der Mittelrhein in der ‚Sattelzeit‘
- Anton Neugebauer: Das architektonische Erbe Preußens am Rhein
- Klaus T. Weber: Koblenz-Ehrenbreitstein – von der kurtrierischen Reichsfestung zur preußischen Landesfestung
Informationen
Reihe: Mainzer Vorträge
Band: 17
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: Franz Steiner Verlag
Umfang: 165 Seiten
ISBN: 978-3-515-10774-7