Großwinternheim um 1500. Geschichte(n) des Haderbuchs von 1490-1502

Institut für Geschichtliche Landeskunde Rheinland-Pfalz e.V. (Hg.)

Großwinternheim war um 1500 ein wohlhabendes Winzerdorf mit einer reichen Infrastruktur und einer vielfältigen Gesellschaft. Streitigkeiten unter Nachbarn gehörten damals wie auch heute zum Alltag und erforderten wegen der vielen Berührungspunkte im kommunalen Raum eine besondere Aufmerksamkeit zur Schlichtung. Die vor dem Niedergericht des „Ingelheimer Reichs“ ausgetragenen Rechtsstreitigkeiten sind in Form von Prozessprotokollen im Großwinternheimer Haderbuch von 1490-1502 dokumentiert.

Großwinternheim war einer der drei Hauptorte des „Ingelheimer Gerichts“, an dem diese Gerichtsbücher geführt wurden. Ende des 19. Jahrhunderts muss es noch sechs Großwinternheimer Haderbücher gegeben haben, während heute nur noch ein Band überliefert isr.

Für Großwinternheim bietet das Haderbuch spannende Geschichte(n), in die der vorliegende Band Einblicke geben möchte: von der Überlieferung des Haderbuchs, die von Verlusten und Wechselfällen gekennzeichnet ist, und seiner Verwahrung; von den verwendeten Materialien; vom Leben der Menschen in Großwinternheim; den Institutionen, Gestalt und Gemeinschaft des Dorfes, etc.

Das Großwinternheimer Haderbuch 1490-1502 wird im Stadtarchiv Ingelheim unter der Standnummer A71/2013/2 aufbewahrt.

Das Projekt wurde gefördert durch die Stadt Ingelheim.